Törnbericht balearian summer 14

Fakten:

- 1 x 45 Fuss Kat the party ponton
- 1 x 49 Fuss Bavaria
- 1 x 44 Fuss Beneteau
- Crew: 24 crazy people


Der Törn auf Mallorca vom 28. Juni – 05. Juli 2014 stand natürlich, wie sollte es auch anders sein, unter dem Stern der Fußball WM. Aber alles der Reihe nach.

Samstag 28. Juni:

Treffen am Steg. Um 1h Mittags sind tatsächlich (wieder einmal) alle da. Keiner fehlt. Keiner krank, kein Flugstreik. Super, das geht schon mal gut los :)

Es folgt das übliche:

  • Willkommen, Ansprache, vorsichtiges Beschnuppern, Crews verteilen, Crews gehen einkaufen, Skipper übernehmen Schiffe, Crews kommen mit Proviant zurück, Klamotten auf die Schiffe, Proviant bunkern, sich an Bord umgucken, wohlfühlen, Sicherheitseinweisung und Rubbel-die-Katz, ab die Post.
     
  • Abends wird die legendäre Grillbucht angesteuert. Wenige Meilen südwestlich kommen wir in der Dämmerung an. Anker werfen. Dinghis klarieren. Übersetzen auf die Felsspitze mit tollem Blick auf die Burg. Grillen, quatschen, kennen lernen und die Nacht genießen.
     
  • Zusammengefasst: Ein harter Tag, aber am Anfang immer die Arbeit, dann das Vergnügen.

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Sonntag 29. Juni:

Früh Morgens: Von allein, ohne Wecker und voller Neugier kommen die ersten Mitsegler an Deck. Man kann förmlich beobachten, wie die Augen blitzeln und funkeln, besonders bei denen, die vielleicht noch nie auf einer Yacht waren, Besonders dann, wenn man zum ersten Mal realisiert, dass man gerade auf einem schwimmenden Schiff übernachtet hat. Rings herum und unter einem nur Wasser. Die Sonne steigt am blauen Himmel auf. Man kann den Grund des Meeres sehen. Die ersten warmen Brisen. Dazu eine Tasse frischer Kaffee um wach zu werden. So sieht Morgenandacht an Bord aus. Die Plackerei vom Vortag ist vergessen. Die Aufregung nimmt zu. Der Urlaub kann nun so richtig losgehen.

Nach dem gemütlichen Frühstück: Anker hoch und los geht’s.

Es war ne harte Überfahrt. Zehn Wochen nur das Deck geschruppt. Naja, eigentlich nicht. Super Wetter, klasse Segelbedingungen, Halbwind und wenig Welle. Innerhalb von 7 Std. segeln wir die Strecke nach Cabrera. Das Traumhafte Naturschutzgebiet der Balearen. Offizielle Infos hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Cabrera_(Insel)

Inoffizielle jetzt: Cabrera ist suuuuuuper! Alle drei Schiffe machen nebeneinander an den Bojen fest. Baaam. Der erste richtige Segeltag liegt hinter uns. Auf Cabrera gibt es viel atemberaubende Natur und wenig sonst. 5 oder 6 Häuser bilden den Hafen und das Dorf. Dazu circa 4 Ranger (Naturschutzbeamte der Regierung o.ä.) mit Schusswaffe am Gürtel. Ein Kampfhund der bis zum Knöchel geht. Ein Fernseher! Nicht zwei, oder drei, nur einer! Warum ist das wichtig? Weil Morgen Fussball läuft. Deutschland im Achtelfinale. Der Fernseher gehört zur Bar. Eine kleine Entourage besucht die Bar nach der Überfahrt. Erstmal drei Bier und dann die Frage: „Tomorrow plays Germany. Can we watch here?“. Der Barkeeper guckt streng: „It depends. Soccer is always on one of two channels. We only get one at Cabrera“. Ahhhhh, also die ARD und ZDF Logik, nur auf Spanisch. 50 / 50 Chance. Das Herz rutscht in die Hose. Er greift zur Fernbedingung und sucht im Videotext das Programm für Morgen Abend raus. „Yeah, you are lucky, you can watch. I set up the TV outside for you.“ Jippiiieeee we are lucky! ZDF sticht ARD und das Deutschlandspiel läuft auf Cabrera.

Montag, 30. Juni, Achtelfinale:

Guten Morgen. Noch einmal setzen wir zum Dorf über und fragen die Ranger wo wir denn einen Tagesausflug hin machen könnten. Auf Cabrera ist das Naturschutzgebiet so streng, dass man fast nirgends Ankern oder an Land gehen darf. Der nette Chefranger schnappt sich eine Karte und zeigt uns dann eine Bucht auf der anderen Seite. Dort können wir uns tagsüber aufhalten. Ein geiler Tipp, wie sich später herausstellt.

Nach dem Frühstück der Crews dann: Alle auf den Kat und leinen los. Mit 24 Leuten motoren wir gemeinsam um die Insel auf die andere Seite. Das Ziel ist der Hot Spot der Ranger.

Dort festgemacht fängt die Party an. Musik, Drinks, der legendäre Rope Swing Contest, vom Dach des Kats springen, Baden, Schnorcheln und relaxen. Dazu: Ein neuer Gruppentanz wird einstudiert (Danke an Möhrchen für die Kreation und Danke an Gill für den geilen Song dazu).

Nach vielen Stunden Sonne geht es zurück zur Hauptbucht. Heute haben sich viele besser kennen gelernt. Ein gemeinsamer Ausflug beflügelt die Gruppendynamik :)

Die Crews essen und versammeln sich dann nach und nach vor der Beachbar. Vor dem Fernseher stehen Bänke und Stühle für ca. 40 Leute. Mit Schminke, Flaggen, Mützen und Fähnchen, alles in Schwarz-Rot-Gold entern wir die Bar. Crews der fremden Schiffe kommen dazu und fotografieren uns.

Das Bier fließt, das Spiel beginnt.

Halbzeit und 0:0. Mist, läuft doch nicht so gut. Noch mehr Bier. Wir bestellen ne Runde für die Ranger und stoßen mit den bis an die Zähne bewaffneten Jungs an. Gute Stimmung.

Zweite Halbzeit, immer noch 0:0? Oh Gott, langsam wird’s hart.

Verlängerung: Endlich fallen die Tore. Die Stimmung ist euphorisch.

Es mag sein, dass man beim Public Viewing mehr Gebölke hat und Zuhause mehr Details mitbekommt, aber ein Blick nach Rechts, auf das Meer der Bucht und den steilen Fellshängen gegenüber verdeutlicht: Wir schauen an einem besonderen Ort. Tolle Leute und eine atemberaubende Atmosphäre.

Das Spiel ist aus. Wir müssen sofort zurück auf die Schiffe. Denn eigentlich ist die Inselsperrstunde schon längst rum. Die Verlängerung ist Schuld am Verzug, aber die Ranger drücken beide Augen zu.

Wir laufen zu unseren geparkten Shuttle-Vehikeln und am PS-Monster Schnellboot der Ranger vorbei.

Jörgi? Hähh? Jörg, was treibst Du da? Der Kerl steht auf dem Speedboat der Ranger und klebt A3 große SCHLAAAAAND Aufkleber auf den Motor. Besoffski! Alter, komm schnell weg jetzt. Bevor es Ärger gibt. Lachend shutteln wir wir alle Crewmitglieder zurück auf die Yachten, ohne zu vergessen, dass wir auf der Flucht vor den Rangern sind.

Deutschland steht im Viertelfinale, gute Nacht!

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Dienstag, 01. Juli:

Unsere Cabrera Zeit ist leider vorbei. Nicht wegen Jörg, dem Aufkleber-Terroristen, sondern weil man zu dieser Saisonzeit nur 2 Nächte auf Cabrera bleiben darf. Platz machen für die Nächsten.

Wir segeln zur Südküste Mallorcas und erkunden die Buchten. segeln, ankern, baden, tanzen, reden, genießen und feiern.

Den Abend verbringen wir im Hafen von Cala D’Or. Dem offiziell sichersten Hafen Mallorcas. Wasser bunkern, die Batterien aufladen, naja und abends ddurch die Altstadt bummeln. Am Ende landen wir im Pub mit der lautesten Musik und tanzen ordentlich. Momo schmeisst n USB Stick mit dem Gruppensong rein und wir zeigen den Gästen unseren neuen Gruppentanz. Wir tanzen Barfuss. Viele Fremde machen mit. Coole Stimmung, lustiger Abend.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug.

Mittwoch, 17.6.2013

Sorry, Amnesie ;-)?

MontagCubaLibreGeniessen1a1a1

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Donnerstag, 03. Juli:

Nach dem Segeltag ankern wir in der Bucht von Portocolom.

Gill und Martin haben sich spontan überlegt eine riesen – und ich meine wirklich riiieesen – Paella Party für die gesamte Flottille zu schmeißen.

Zum Glück sind wir ein straff geführter Elitetrupp. Schnell werden die einschlägigen Aufgaben verteilt:

a) Matze und Matzes Helfer düsen mit dem Speeddinghi in den Hafen und besorgen Kiloweise frische Gambas, Muscheln, Huhn und andere tolle Zutaten. Ganz wichtig: Ein Röhrchen Safran (für die typische Paella Farbe). Es soll eine echt fischige, eine vegetarische und eine fleischige Paella geben – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

b) Zurück an Bord werden Muscheln geschruppt. Wer will? Na? Keiner! Toll, naja, „mit guten Beispiel voran gehen“ denken sich Steeni & Greg und schruppen Kiloweise Muscheln obwohl beide keinen Fisch und keine Muscheln mögen. Schon mal einen Vegetarier dazu überredet ’nen Ochsen zu schlachten? So ähnlich kommt das!

c) Derweil haben sich die Chefs de Cuisine auf den großen Katamaran Mahanga versetzen lassen (Dinghi-Shuttle-Services stehen für wichtige Missionen immer bereit), wobei man die 20 Meter auch hätte schwimmen können ;)

d) An Bord werden die großen Pfannen eingeheizt und die ersten Zutaten gebraten, gekocht und und und was die Jungs da noch alles getrieben haben. Eine Großküche auf dem Wasser

e) Zwischenzeitlich steigt die Aufregung bei den Crews der anderen Schiffe. Mehr und mehr Mitsegler versammeln sich auf der Mahanga und wollen Mithelfen. Na toll, jetzt, wo die Muscheln alle blank sind wie nach ’nem brazilian waxing Unfall……Anyway, good Job Greg & Steeni! ;)

f) Doch ein Vorfall trübt die gute Stimmung. Kurz droht die Paella Party zu platzen. Where is the fucking Safran? Ist es in irgend eine Ecke der Bildge gerollt? Ist es etwa durch den Rost ins Meer gefallen und liegt nun auf 10 Meter Wassertiefe? Es lässt sich nirgends finden! Matze und Julia springen ins Speeddinghi und versuchen an Land im Laden Ersatz zu kaufen. Derweil wird an Bord gesucht und gesucht. Jeder macht mit! Matze und Julia kommen zurück: „Und?“, frage ich. „Ne, der einzige Laden hatte schon zu“ erwidert Matze mit Tränen in den Augen. Julia muss ihn stützen. Wir sind schon drauf und dran das Anchor Diving Squad zur Bergungssuche auf den Grund des Meeres auszusenden, da…… Lena kreischt und hält triumphierend das Röhrchen in die Luft. Es wurde in der Einkaufstüte übersehen und ist im Müll gelandet. Diesen hat Lena akribisch durchsucht und konnte die Wertvolle Ware zwischen Plastiktüten, Fischköpfen und Gemüseschnittresten bergen. Tja, das ist halt der Preis für gelborangene Paella. Wahrscheinlich wurde noch nie so sehr über ein kleines Röhrchen mit Pulver gejubelt wie in diesem Moment… Naja, außer vielleicht bei der letzten Koks Party von…….. egal.

g) Die kulinarische Party kann also weitergehen. Gill und Martin kochen was das Zeug hält. Um 20.30 ist es dann soweit. 24 Leute sitzen gespannt auf dem Kat und warten auf den Startschuss der Köche. Nach kurzer Ansprache und dem gemeinsamen Aperitiv geht es los.

h) Was für ein Geschlemme. Phantastisch! Alle haben mitgemacht, alle genießen das Werk. So macht Segeln in großer Runde besonders Spaß! Nach dem Essen wird die Musik lauter und wir sitzen gemeinsam bis tief in die Nacht hinein an Deck :) 

 

Freitag, 4. Juli, letzter Segeltag und Viertelfinale:

Wir segeln zurück zum Ausgangshafen Palma de Mallorca. Um 17h müssen wir im Hafen sein. Bis dahin kosten wir jeden Moment aus.

Leider geht jeder schöne Urlaub irgendwann zu Ende. Aber ein Highlight haben wir noch: Viertelfinale im Irish Pub und anschließend das Captains Dinner in einer der besten Tapas Bars von Palma. Der komplette Hinterraum ist bereits seit einer Woche reserviert :)

Samstag, 05. Juli:

Aus, vorbei. Deutschland steht im Halbfinale und die Mitsegler gehen wieder eigene Wege. Morgens um 10h ist die Verabschiedung. Manche fliegen direkt nach Hause, Andere hängen einen Strandurlaub dran. Adios Amigos, es war wirklich klasse mit Euch!

 

DienstagHafenSantaEularia

 

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